Bedingungslos …. klingt so einleuchtend, klingt so richtig …. aber um Gottes willen wie funktioniert das bloß?
Als ich mich diesem „Thema“ so wirklich stellen durfte, lag meine Nahtoderfahrung schon einige Zeit zurück und ich hatte damit begonnen, mein Wissen und meine Erkenntnisse an andere Menschen weiterzugeben.
In war in diesen magischen 9 Tagen, während mein Körper im Koma lag, vollständig in die Felder der seelischen Bedingungslosigkeit eingetaucht und hatte verstanden, warum es uns Menschen so schwer fällt, sie zu bewusst zu leben. Mit der Zeit rutschte ich nachdem ich wieder zuhause war – durch meine festen Rollen als Mutter und Ehefrau – und besonders auch durch die Arbeit mit Klienten unweigerlich wieder in alte Verhaltensmuster zurück!
Als ich mal wieder so über diese Bedingungslosigkeit nachdachte, kam die Antwort umgehend … allerdings ganz anders als ich es vermutet hätte!
Es begann damit, dass ich mich immer „schlechter“ fühlte …. ich war müde und abgespannt, bekam immer öfter Kopfschmerzen und lag Nachts ewig lange wach. Mein körperliches Befinden änderte sich in kürzester Zeit dramatisch und ich fühlte mich in mir und um mich herum immer enger und enger. Ich befand mich plötzlich wie in einer gefühlten Sackgasse, die immer schmäler und dunkler wurde … und nach ein paar Tagen stand ich an ihrem Ende … direkt vor einer dicken, dunklen Wand!
Als mir dieser Zustand bewusst wurde, verzog ich mich in eine ruhige Ecke, hängte mein Schild „Mama braucht Ruhe“ an die Tür und ging in mich. …. Hinein, in dieses momentane Gefühl und in dieses „gefühlte Bild“.
Ich fühlte mich vor diese dicke Wand gezogen …. hoch, dunkel und undurchdringlich … es schnürte mir den Atem zu und mein ganzer Körper wurde bleischwer.
Was um Gottes willen war das bloß??
Als ich um eine Antwort und Hilfe bat, tauchte plötzlich einer meiner geistigen Lehrer neben mir auf, und fing an mit mir zu sprechen:
„Liebe Anke, dein wunderbarer Körper ist dir mal wieder eine tolle Hilfe … siehst du das?
Dein Zustand spiegelt dir auf perfekte weise das Thema „Verantwortung“ und „Bedingungslosigkeit“. Bedingungslos zu sein bedeutet gleichzeitig auch den Anderen nicht zu bewerten Anke!
Du bewertest den Zustand deiner Klienten, wenn du mit ihnen arbeitest und fühlst dich für ihre Heilung verantwortlich. Dadurch nimmst du ihnen allerdings sehr vieles ab und ziehst es in dein eigenes System hinein … ohne dass dir das bisher bewusst wurde! Sich für andere Menschen verantwortlich zu fühlen, und damit meine ich auch dein privates Umfeld, macht DICH schwer … und hilft dem Anderen aber in keinster weise wirklich!
Ich gebe dir mal ein schönes Bild, damit du verstehen kannst was ich meine:
Stelle dir vor, jeder Mensch lebt in seinem eigenen Haus. Jeder besitzt für sich ein Haus mit bestimmten Räumen, Fenstern und einem Garten. Ein jeder hat sein Haus auf seine eigene Weise gebaut und bewohnt es auch auf seine eigene Weise. Der eine nutzt alle Räume, ein anderer nur einen Kleinen, der nächste sammelt vieles und sein Nachbar verbringt die meiste Zeit im Garten.
Was du tust, wenn du dich für das Wohlergehen eines anderen Menschen verantwortlich fühlst ist nichts anderes, als würdest du von Haus zu Haus gehen (die Türen stehen dir ja offen) und netter weise ihren „Müll“ herausholen!
All ihre „Altlasten“, die sie nicht mehr brauchen … alte Kleidung die vielleicht Schränke verstopfen, Gerümpel im Keller oder auf dem Dachboden oder Unrat im Garten.
DU gehst durch IHR Haus und sortierst für SIE aus (!?) …. weil DU glaubst, dass DU genau weißt, was die betreffende Person noch braucht und was nicht!!
DU durchforstest jede Schublade und Raum für Raum!!“
….. Ich war entsetzt über diese Szene die er mir so deutlich vor Augen führte …. denn ich spürte genau, wie recht er damit hatte!! ….
„Würdest du das auch hier bei deinem Nachbarn machen? Bei deinen Eltern oder deinen Freunden? Würdest du diese Grenze überschreiten und einfach so in ihr Heim gehen um für sie zu entscheiden was Müll ist und was nicht? ….. und vor allem …. ohne dass SIE dich darum gebeten haben?“
Nein! …. NIEMALS!! …. Wie käme ich denn dazu!! …. In meinem Kopf ratterte es und ich fing an langsam zu begreifen auf was er hinaus wollte ….
„Siehst du! Das genau ist der Grund, warum wir (die höheren Ebenen) niemals ungefragt eingreifen! Wir wirken aus Ebenen der Bedingungslosigkeit und absoluten Wertfreiheit heraus. Denke einmal darüber nach *lächelt*
Dein Gefühl der Verantwortung (und auch dein dementsprechendes Handeln) löst aber noch etwas anderes aus, auf das ich gerne eingehen möchte. DU stellst DICH damit ÜBER den anderen Menschen …. ! DU glaubst zu wissen was IHM gut tut und was nicht …. WAS er noch benötigt und WAS nicht …. WIE SEIN Haus auszusehen hat und wie nicht …. DU BEWERTEST SEIN LEBEN nach DEINEN VORSTELLUNGEN! Du machst DICH GRÖSSER und ihn dadurch KLEINER!“
…… die Zeit des Schweigens die auf diese Sätze folgte, brauchte ich dringend, denn die Klarheit und Wahrheit seiner Worte bewegte mich sehr.
JA! Er hatte mich voll erwischt! Ich fühlte mich wirklich für alles und jeden verantwortlich (sogar für die sprichwörtliche „Blume in der Vase“) …. und JA! ich stelle mich damit über den anderen Menschen …. und das hat mit Achtung, Respekt und Bedingungslosigkeit absolut nichts zu tun!! …. Diese Erkenntnis saß!!! Ein Treffer ins Schwarze!
Meine Frage an ihn war jetzt allerdings recht einfach …. „Wieso hilft das anderen Menschen nicht wirklich, wenn ich doch „so nett bin“ und ihnen ihren „Müll“ entsorge? Und …. warum geht es mir dadurch so schlecht?“
„Du kannst nicht wissen, was der andere Mensch für seine weitere Entwicklung WIRKLICH benötigt und filterst das, was DU wahrnimmst immer nur durch deine eigenen Augen (deine eigenen Erfahrungen). Dir fehlen die Erfahrungen (Grundlagen) des ANDEREN! Vielleicht benötigt er noch „Zeit“ um das eine oder andere Thema zu erkennen und zu wandeln? Vielleicht legt er genau diese Handlungen an den Tag, weil sie für IHN ganz besonders wichtig sind? Glaubst du wirklich, dass DU DIESE ENTSCHEIDUNGEN für ihn treffen kannst?
Wenn du den anderen Menschen etwas abnimmst (ohne es bewusst zu merken), so tust du das, weil du mit diesen Energien in Resonanz gehst. Du ziehst sie buchstäblich in dich hinein und versuchst sie „durch dich“ zu transformieren. Das meine Liebe funktioniert immer nur zum Teil! Einiges davon verbleibt in dir (auch in deinen Zellen) und blockiert dich stark. Je feinfühliger du bist, umso stärker spürst du diese BELASTUNG (Last)!“
Unser Gespräch dauerte noch eine Weile an, aber ich hatte begriffen!!
Ich habe dieses Erlebnis und die damit verbundene Erfahrung nie vergessen! ….. Sie setzte eine Kettenreaktion an Erkenntnissen in Gang und brachte mich Stück für Stück in die Bedingungslosigkeit zurück! Vielleicht regt sie dich auch zum Nachdenken an und setzt die richtigen Impulse zur richtigen Zeit ;o)
Jetzt bin ich neugierig von dir zu hören:
Hast du Fragen oder Anregungen dazu? Schreib mir deine Antworten in die Kommentare.
Ich freue mich über deine Meinung!
Ganz herzliche Grüße
Deine
Ein Leben WIRKLICH zu leben bedeutet für mich Grenzen zu sprengen. Aus der dicken Nebelsuppe meines Egos hinauszutreten …. und die grenzenlose WAHRHEIT DAHINTER zu erleben.
Im Nebel ist man blind und taub, doch DAHINTER öffnet sich ALLES!
Hallo Anke,
ja, das was du schreibst, das kann ich absolut bejahen! Und auch die Kommentare der Leser, die schreiben, sie haben Schwierigkeiten mit der Umsetzung, das kenne ich auch. Ich versuche, meine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken, indem ich zum Beispiel einen Satz aus der Bibel nehme (Wohin ich auch gehe, der Herr schenkt mir den Sieg. 2. Samuel, 8,6) und ihn mir laut vorsage. Dann aber muss ich wieder meinen Pflichten nachkommen und ich vergesse den Satz und erlebe Niederlagen und Enttäuschungen, obwohl ich doch so gerne den Rat und Beistand aus der geistlichen Welt haben möchte! Also mache ich morgen und jeden Tag wieder einen neuen Versuch. Einmal muss es doch klappen und die Verbindung zustande kommen!
Liebe Grüsse von Brigitte
Liebe Anke,
auch mir begegnete Dein Buch genau zum richtigen Zeitpunkt. Es hat mich vollends erfüllt und meine Energie ein Stück angehoben. Ich verstehe diese Worte und den Sinn dahinter. Aber könnte ich doch auch konkrete Verhaltenstipps bekommen. Das wäre zu schön. Ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben, um meinem kranken Mann alles zu erleichtern. Und immer denke ich, ich wüsste genau, was ich in seiner Situation für meine Heilung tun könnte. In meinen Augen tut er nichts, obwohl ich natürlich nicht wissen kann, was da eigentlich geschieht. Und so räume auch ich in seinem Haus auf, weil ich große Angst habe, ihn zu verlieren. Es bricht mir einfach das Herz, ihn so voller Schmerzen zu sehen. Und das jeden Tag. Aber meine Tage sind nie gleich. Mal weine ich viel. Mal bin ich sehr wütend und an anderen Tagen ist es mir egal.
Das kostet so viel Kraft.
Ich wünschte, es gäbe einen Weg, kontinuierlich damit gut umzugehen. Es sind zwei unterschiedliche Dinge, in einem Buch klar zu lesen, wie es geht und dann aber „da draußen“ mit all dem im Sturm zu stehen.
Auf jeden Fall ist es mir ein Bedürfnis Dich wissen zu lassen, wie dankbar ich für dieses Buch bin. Alles Liebe für Dich!
Doreen.
Hallo liebe Anke!
Vielen Dank für diesen Artikel! Vielen Dank für dein wunderbares Buch! Es ist wie eine Botschaft vom Himmel!
Es kommt genau zur richtigen Zeit in meine Hände. Auch ich bin so eine Person die immer wieder glaubt für andere verantwortlich sein zu müssen. Immer wieder ertappe ich mich dabei, zu denken was gut für den anderen wäre. und merke dann erst sehr spät, dass mir das überhaupt nicht gut tut. ich gehe dann oft sehr ausgelaugt und geschwächt von meiner Arbeit nachhause. Aber dieser Beitrag mit dem Haus ist bildlich so toll dargestellt, dass ich mir das jetzt gut einprägen werde und so hoffentlich auch immer mehr den Weg der bedingungslosen Liebe gehen kann. Unser Leben hier auf Mutter Erde ist einfach ein immerwährender Lernprozess. Mal leichter – mal Anspruchsvoller 🙂
Danke, dass es dich gibt!
Mit ganz lieben Grüßen
Barbara
Das Buch hat mich sehr berührt. Das aber im Leben umzusetzen holpert kräftig bei mir